
Die größten Spritfresser Ihres Autos sind nicht Ihr Gasfuß oder der Reifendruck, sondern unsichtbare Reibung an übersehenen Bauteilen.
- Ein festsitzender Bremssattel allein kann den Verbrauch um bis zu 0,4 l/100 km erhöhen.
- Falsche Schmiermittel (z.B. Öl in Fensterführungen) verursachen durch Materialquellung mehr Schaden als Nutzen.
Empfehlung: Beginnen Sie mit einem Rolltest zur Diagnose der Bremsen und schmieren Sie halbjährlich die 8 TÜV-relevanten Teile, um die Effizienz wiederherzustellen.
Die Kraftstoffpreise in Deutschland scheinen nur eine Richtung zu kennen: nach oben. Jeder Autofahrer kennt die Standardtipps zum Sparen: vorausschauend fahren, Reifendruck prüfen, unnötigen Ballast entfernen. Doch was, wenn der wahre Effizienzkiller unsichtbar ist und sich tief in der Mechanik Ihres Fahrzeugs versteckt? Was, wenn Ihr Auto permanent gegen einen stillen Widerstand ankämpfen muss, der Ihren Verbrauch schleichend in die Höhe treibt? Die meisten Ratgeber konzentrieren sich auf das Fahrverhalten, ignorieren aber eine fundamentalere Größe: die parasitäre Reibung.
Wir sprechen hier nicht von der Motorreibung, die durch hochwertiges Öl minimiert wird. Wir sprechen von Dutzenden kleinen, oft vernachlässigten mechanischen Kontaktpunkten – von Türscharnieren über Fensterheber bis hin zu den Bremssätteln. Die landläufige Meinung ist, dass Schmierung nur dem Komfort dient oder Quietschen verhindert. Das ist ein gefährlicher Irrtum. In Wirklichkeit ist die systematische Behandlung dieser Punkte ein aktives Reibungsmanagement. Die falsche Wahl des Schmierstoffs oder die komplette Vernachlässigung einer einzigen Stelle kann einen tribologischen Kaskadeneffekt auslösen, der die Effizienz des gesamten Fahrzeugs untergräbt und den Kraftstoffverbrauch messbar erhöht.
Dieser Artikel verlässt die ausgetretenen Pfade der Spartipps. Wir tauchen tief in die angewandte Tribologie für den Alltagsfahrer ein. Sie werden lernen, warum Lack abplatzt, Fensterheber klemmen und vor allem, wie ein einziger festsitzender Bremssattel Sie hunderte Euro im Jahr kosten kann. Wir zeigen Ihnen, wie Sie mit dem richtigen Wissen und wenigen Handgriffen die Kontrolle über diese unsichtbaren Energieverluste zurückgewinnen und die Effizienz Ihres Fahrzeugs auf ein neues Level heben.
Um Ihnen einen klaren Überblick zu verschaffen, haben wir die entscheidenden Aspekte der Fahrzeugschmierung in logische Abschnitte unterteilt. Dieser Leitfaden führt Sie von der Problemerkennung über die richtige Materialauswahl bis hin zu konkreten Wartungsplänen, die bares Geld sparen.
Inhaltsverzeichnis: Der Weg zu messbar weniger Kraftstoffverbrauch durch Reibungsmanagement
- Warum platzt der Lack an Ihren Türkanten nach 5 Jahren ab?
- Wie Sie 12 kritische Schmierstellen in 5 Minuten selbst warten?
- Silikonspray oder Graphitfett – womit schmieren Sie Türschlösser ohne sie zu verkleben?
- Warum klemmt Ihr Fensterheber nach der Schmierung plötzlich komplett?
- Welche 8 Teile sollten Sie präventiv alle 6 Monate schmieren?
- Warum zerstört billiges Kettenspray Ihr Ritzel nach 5.000 km?
- Warum verbraucht Ihr Auto plötzlich 7,2 statt 6,4 Liter auf 100 km?
- Wie Sie durch optimierte Verbrennung 80 € monatlich an der Tankstelle sparen
Warum platzt der Lack an Ihren Türkanten nach 5 Jahren ab?
Es ist ein frustrierendes Bild: An einem ansonsten gepflegten Auto beginnt der Lack an den Türkanten zu blühen und abzuplatzen. Die erste Vermutung ist oft ein Materialfehler oder eine schlechte Lackierung. Die wahre Ursache ist jedoch in den meisten Fällen mechanisch und ein klassisches Beispiel für vernachlässigte präventive Tribologie. Das Problem beginnt nicht am Lack, sondern im Türscharnier und am Türfeststeller. Ohne regelmäßige Schmierung erhöht sich die Reibung in diesen Gelenken massiv. Bei jedem Öffnen und Schließen der schweren Autotür müssen Sie unbewusst mehr Kraft aufwenden.
Diese erhöhte Kraft erzeugt Mikrovibrationen und Torsionsspannungen, die sich über das gesamte Türblatt bis zu den Kanten fortpflanzen. Der Lack, obwohl flexibel, ist nicht dafür ausgelegt, diese ständigen, hochfrequenten Spannungsspitzen über Jahre hinweg zu absorbieren. Besonders an den Kanten, wo die Lackschicht am dünnsten ist, führt dies zu mikroskopischen Rissen. Feuchtigkeit, insbesondere im salzhaltigen deutschen Winter, dringt in diese Risse ein und beginnt den unsichtbaren Zerstörungsprozess von innen: Der Stahl unter dem Lack beginnt zu rosten, dehnt sich aus und sprengt den Lack schließlich von der Oberfläche. Das Abplatzen ist also nur das letzte, sichtbare Symptom eines lange ignorierten mechanischen Problems.

Die Lösung ist verblüffend einfach und kostet nur wenige Minuten pro Quartal. Die gezielte Schmierung der Türscharniere mit einem geeigneten Mittel wie Silikon- oder Teflonspray (niemals WD-40, da es primär ein Reiniger und kein Langzeitschmiermittel ist) und die Behandlung des Türfeststellers mit Lithiumfett reduziert die Reibung dramatisch. Die Tür bewegt sich wieder leichtgängig, die schädlichen Vibrationen verschwinden, und der Lack an den Kanten wird nicht mehr unter Spannung gesetzt. Dies ist ein perfektes Beispiel dafür, wie eine kleine tribologische Maßnahme einen teuren Karosserieschaden verhindert.
Wie Sie 12 kritische Schmierstellen in 5 Minuten selbst warten?
Nachdem wir verstanden haben, wie kritisch selbst ein einzelner Schmierpunkt sein kann, stellt sich die Frage: Wo genau lauern diese Effizienzkiller? Ein modernes Fahrzeug hat Dutzende beweglicher Teile außerhalb des Motors, aber eine Handvoll davon sind für den Großteil der parasitären Reibungsverluste und Komforteinbußen verantwortlich. Die gute Nachricht ist, dass die Wartung der 12 wichtigsten Punkte keine Hebebühne und meist nicht mehr als fünf Minuten Zeit erfordert. Es geht um ein systematisches Reibungsmanagement, das jeder Autobesitzer selbst durchführen kann.
Die Kernaufgabe besteht darin, die richtigen Schmierstoffe für die jeweiligen Anforderungen zu kennen. Eine einfache Universallösung gibt es nicht; die Anwendung des falschen Mittels kann, wie wir später sehen werden, mehr schaden als nutzen. Der folgende Plan dient als universelle Checkliste für die meisten deutschen Fahrzeuge und gibt klare Empfehlungen, die auf Materialverträglichkeit und Langlebigkeit abzielen. Denken Sie daran: Regelmäßigkeit ist hier entscheidend. Eine halbjährliche Routine, idealerweise vor dem Winter und im Frühling, ist der beste Weg, um Verschleiß und Effizienzverluste zu minimieren. Der ADAC bestätigt, dass Autofahrende durch eine solche sorgfältige und regelmäßige Wartung bis zu 20 Prozent Kraftstoff sparen können, wobei die Reduzierung von Reibung an allen beweglichen Teilen eine wesentliche Rolle spielt.
Die folgende Übersicht fasst die wichtigsten Schmierstellen und die dafür empfohlenen Mittel zusammen. Diese Tabelle dient Ihnen als direkter Leitfaden für Ihre nächste Wartungsrunde.
| Schmierstelle | Empfohlenes Mittel | Häufigkeit | Kosten |
|---|---|---|---|
| Türscharniere | Silikonspray/Teflonspray | Alle 3 Monate | 8-12€ |
| Türschlösser | Graphitpulver/Ballistol | Vor Winter | 5-10€ |
| Haubenschloss | Lithiumfett | Halbjährlich | 7-15€ |
| Sitzschienen | Silikonfett | Jährlich | 10-15€ |
| Fensterheber | Silikonfett (nur Mechanik) | Bei Bedarf | 10-15€ |
Silikonspray oder Graphitfett – womit schmieren Sie Türschlösser ohne sie zu verkleben?
Das Türschloss ist ein Paradebeispiel für eine Baugruppe, bei der die Wahl des falschen Schmiermittels katastrophale Folgen haben kann. Hier trifft Feinmechanik auf raue Umwelteinflüsse. Die weitverbreitete Annahme, „viel hilft viel“ oder „irgendein Öl wird schon passen“, führt unweigerlich zu Problemen. Flüssige, harzende Öle oder Fette ziehen Staub und Schmutz magisch an. Im Sommer bildet sich eine zähe Paste, die die feinen Zuhaltungen im Schließzylinder verklebt. Im Winter gefriert die eingeschlossene Feuchtigkeit und blockiert den Mechanismus komplett.
Das Geheimnis liegt im Verständnis der Schmierstoff-Inkompatibilität und der Funktionsweise des Schlosses. Ein Schließzylinder benötigt eine Trockenschmierung. Der traditionell beste Stoff dafür ist Graphit. Es besteht aus mikroskopisch kleinen Plättchen, die sich zwischen die Metallteile legen und wie ein Kugellager wirken, ohne dabei klebrig zu sein. Die korrekte Anwendung ist entscheidend: Man gibt eine kleine Menge Graphitpulver auf den Schlüsselbart und betätigt das Schloss mehrmals. Niemals direkt in den Zylinder blasen, da dies zu einer Überdosierung führen kann.

Bei modernen Fahrzeugen mit komplexer Elektronik im Türgriff (z.B. Keyless-Go) sind jedoch oft PTFE-basierte, trocknende Sprays die bessere Wahl, da sie keine elektrische Leitfähigkeit besitzen. Eine goldene Regel der Schlosspflege, die Experten von Spezialisten für Sicherheitstechnik bestätigen, lautet: Mischen Sie niemals Graphit und flüssige Schmiermittel! Sobald Öl oder ein Kriechspray in einen mit Graphit behandelten Zylinder gelangt, entsteht eine betonartige Paste, die das Schloss zerstört. Wenn Sie also jemals einen Enteiser verwendet haben (der meist auf Alkohol- und Ölbasis beruht), müssen Sie das Schloss danach mit einem harzfreien Spray spülen und neu schmieren, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Warum klemmt Ihr Fensterheber nach der Schmierung plötzlich komplett?
Dies ist ein Szenario, das viele gutmeinende Autobesitzer zur Verzweiflung treibt: Das Fenster läuft etwas schwergängig, also greift man zum naheliegenden Silikonspray und sprüht es großzügig in die seitlichen Führungsschienen. Das Ergebnis ist oft das genaue Gegenteil des gewünschten Effekts: Das Fenster klemmt nun komplett oder bewegt sich nur noch ruckartig. Dies ist ein Paradebeispiel für einen fehlgeschlagenen Wartungsversuch, der auf einem fundamentalen Missverständnis der Materialeigenschaften beruht.
Die Ursache des Problems liegt in der chemischen Reaktion zwischen dem Schmiermittel und dem Dichtungsgummi. Die meisten Gummimischungen, die in Fensterführungen verwendet werden, sind nicht beständig gegenüber mineralölhaltigen Bestandteilen, die in vielen universellen Sprays enthalten sind. Der Kontakt führt dazu, dass der Gummi aufquillt. Anstatt die Reibung zu verringern, pressen die aufgequollenen Gummilippen nun mit noch größerem Druck gegen die Glasscheibe. Der Elektromotor des Fensterhebers muss gegen diesen erhöhten Widerstand ankämpfen, was zu einer Überlastung und im schlimmsten Fall zum Ausfall führt. Sie haben das Problem durch den Versuch, es zu lösen, verschlimmert – ein klassischer tribologischer Kaskadeneffekt.
Die korrekte Vorgehensweise ist kontraintuitiv: Die Gummiführungen selbst sollten in der Regel gar nicht oder nur mit speziellen, lösemittelfreien Gummipflegemitteln auf Wasserbasis behandelt werden, um sie geschmeidig zu halten. Die eigentliche Schmierung gehört an die Mechanik des Fensterhebers im Inneren der Tür. Hier gibt es je nach Bauart unterschiedliche kritische Punkte. Bei Scheren-Fensterhebern sind es die Gelenke und Gleitstücke, die eine kleine Menge Mehrzweck- oder Silikonfett benötigen. Bei Seilzugsystemen sind es die Umlenkrollen, die mit einem harzfreien Spray behandelt werden sollten. Nach jeder Wartung an der Mechanik ist es zudem unerlässlich, den Einklemmschutz des Fensterhebers neu anzulernen, da sich der Bewegungswiderstand geändert hat und die Elektronik sonst eine Blockade fehlinterpretiert.
Welche 8 Teile sollten Sie präventiv alle 6 Monate schmieren?
Eine effektive Wartungsstrategie beschränkt sich nicht nur auf die offensichtlichen Punkte wie Türscharniere, sondern umfasst eine Reihe von Komponenten, die sowohl für die Sicherheit als auch für den Komfort entscheidend sind. Eine präventive Schmierung im Sechs-Monats-Rhythmus verhindert nicht nur Verschleiß, sondern sichert auch die einwandfreie Funktion im Notfall. Interessanterweise lässt sich die Priorität dieser Schmierstellen in zwei Kategorien einteilen: TÜV-relevante Bauteile und Komfort-Komponenten. Während letztere „nur“ den Fahrspaß erhöhen, kann die Vernachlässigung ersterer zu einem Versagen bei der Hauptuntersuchung führen.
Ein perfektes Beispiel für eine oft übersehene, aber TÜV-relevante Komponente ist das Scheibenwischergestänge. Läuft es trocken, erhöht sich die Reibung, der Wischermotor wird überlastet und kann ausfallen – ein gravierender Sicherheitsmangel. Ähnlich verhält es sich mit dem Haubenschloss; ein festsitzender Mechanismus kann sich während der Fahrt öffnen. Diese Punkte zu kennen und präventiv zu behandeln, ist ein Zeichen von vorausschauender Fahrzeugpflege. Überraschenderweise zeigen neue Studien sogar, dass E-Fahrzeuge eine um bis zu 30% häufigere Schmierung dieser mechanischen Teile benötigen. Da die kaschierenden Vibrationen des Verbrennungsmotors fehlen, werden Schwergängigkeit und Quietschen viel früher und deutlicher wahrgenommen.
Die folgende von Experten empfohlene Tabelle bietet eine klare Unterscheidung zwischen sicherheitsrelevanten und komfortorientierten Schmierstellen und gibt Ihnen einen praktischen Wartungsplan an die Hand.
| TÜV-relevant | Komfort | Intervall | Schmiermittel |
|---|---|---|---|
| Scheibenwischergestänge | Sitzverstellungsschienen | 6 Monate | Silikonspray |
| Haubenschloss | Gurtwickler-Mechanik | 6 Monate | Teflonspray |
| Türfeststeller | Handschuhfachscharnier | 3 Monate | Lithiumfett |
| Bremssattelführungen | Tankdeckelscharnier | Jährlich | Keramikpaste |
Warum zerstört billiges Kettenspray Ihr Ritzel nach 5.000 km?
Auch wenn die meisten modernen Autos über wartungsfreie Antriebsstränge verfügen, liefert die Welt der Motorräder eine perfekte und drastische Analogie dafür, warum die Qualität eines Schmiermittels über die Lebensdauer einer mechanischen Baugruppe entscheidet. Die Lektion, die man vom Verschleiß eines Motorrad-Kettensatzes lernen kann, ist direkt auf das Prinzip des Reibungsmanagements am Auto übertragbar: Sparen am Schmierstoff ist die teuerste Form des Sparens.
Ein billiges Kettenspray zeichnet sich oft durch eine geringe Haftfähigkeit und eine schlechte Druckbeständigkeit aus. Bei hohen Geschwindigkeiten auf der Autobahn wird es einfach von der Kette abgeschleudert. Die Kette läuft trocken, Metall reibt auf Metall, und der Verschleiß an Kette, Ritzel und Kettenrad explodiert exponentiell. Ein hochwertiges Kettenspray bildet hingegen einen zähen, druckstabilen Schmierfilm, der auch bei hohen Drehzahlen haften bleibt und zusätzlich die empfindlichen O-Ringe in den Kettengliedern pflegt. Es schützt nicht nur vor Verschleiß, sondern auch vor Korrosion.
Die Ökonomie dahinter ist eindeutig, wie eine vergleichende Kostenanalyse deutlich macht. Während ein Premium-Spray in der Anschaffung das Dreifache kosten kann, vervierfacht es die Lebensdauer des gesamten Kettensatzes, dessen Austausch mehrere hundert Euro kostet. Über eine Laufleistung von 20.000 km gerechnet, sind die Gesamtkosten bei Verwendung des Billig-Sprays fast dreimal so hoch. Diese Logik gilt universell: Ob es sich um das Fett in einem Radlager, die Paste an einer Bremssattelführung oder das Öl im Motor handelt – ein hochwertiger Schmierstoff, der länger an Ort und Stelle verbleibt und unter Druck stabil bleibt, reduziert den Verschleiß und spart langfristig immense Kosten.
Das Wichtigste in Kürze
- Parasitäre Reibung an übersehenen mechanischen Teilen ist ein signifikanter, aber vermeidbarer Faktor für erhöhten Kraftstoffverbrauch.
- Ein einzelner festsitzender Bremssattel kann den Verbrauch um bis zu 0,4 l/100 km erhöhen, was den größten Einzeleffekt darstellt.
- Die Verwendung des falschen Schmierstoffs (z. B. Öl an Gummiteilen) ist oft schädlicher als gar keine Schmierung, da es zu Materialquellung und erhöhtem Widerstand führt.
Warum verbraucht Ihr Auto plötzlich 7,2 statt 6,4 Liter auf 100 km?
Ein plötzlicher Anstieg des Kraftstoffverbrauchs um 0,5 bis 1 Liter pro 100 km, ohne dass sich Fahrstil oder Streckenprofil geändert haben, ist ein klares Alarmsignal. Während viele Ursachen in Frage kommen (Luftfilter, Zündkerzen), ist der häufigste und zugleich am meisten unterschätzte Übeltäter ein mechanisches Problem im Bremssystem: ein festsitzender Bremssattel. Hier manifestiert sich der Begriff Energieverlust durch Haftreibung in seiner reinsten und teuersten Form. Die Bremsbeläge werden nach dem Bremsvorgang nicht mehr vollständig von der Bremsscheibe gelöst. Das Rad dreht sich nicht mehr frei, sondern muss bei jeder Umdrehung gegen den Widerstand der leicht angelegten Bremse ankämpfen.
Dieses permanente, leichte Bremsen wandelt wertvolle Bewegungsenergie direkt in Wärme um – Energie, die Ihr Motor durch zusätzlichen Kraftstoffverbrauch mühsam erzeugen muss. Besonders nach dem salzreichen deutschen Winter, der die Führungsbolzen des Bremssattels korrodieren lässt, tritt dieses Problem gehäuft auf. ADAC-Messungen belegen einen Mehrverbrauch von bis zu 0,4 Litern allein durch einen einzigen festsitzenden Bremssattel. Der im Titel genannte Sprung von 6,4 auf 7,2 l/100 km (+0,8 Liter) ist ein realistisches Szenario, wenn sogar zwei Räder betroffen sind. Sie bezahlen an der Tankstelle buchstäblich dafür, Ihr eigenes Auto auszubremsen.
Glücklicherweise gibt es eine einfache Methode, um dieses Problem selbst zu diagnostizieren, bevor Sie eine teure Werkstattrechnung erhalten. Der sogenannte „Rolltest“ dauert nur wenige Minuten und gibt verlässliche Hinweise.
Ihre Anleitung zur Bremssattel-Diagnose per Rolltest
- Vorbereitung: Stellen Sie das Fahrzeug auf einer absolut ebenen Fläche ab. Schalten Sie den Motor aus, nehmen Sie den Gang heraus und lösen Sie die Handbremse.
- Rolltest: Schieben Sie das Fahrzeug von Hand an. Es sollte sich mit relativ geringem Kraftaufwand leicht und gleichmäßig bewegen lassen.
- Wärmeprüfung: Fahren Sie eine kurze Strecke von etwa 500 Metern, möglichst ohne stark zu bremsen. Halten Sie an und prüfen Sie vorsichtig mit der Hand die Temperatur aller vier Radnaben bzw. Felgen.
- Diagnose: Ist eine Nabe oder Felge spürbar wärmer als die anderen, ist dies ein klares Indiz für einen festsitzenden Bremssattel an diesem Rad.
- Maßnahme: Suchen Sie bei einer deutlichen Wärmeentwicklung umgehend eine Werkstatt auf. Ein festsitzender Sattel führt nicht nur zu Mehrverbrauch, sondern auch zu extremem Verschleiß von Belag und Scheibe und stellt ein Sicherheitsrisiko dar.
Wie Sie durch optimierte Verbrennung 80 € monatlich an der Tankstelle sparen
Nachdem wir die externen Reibungsverluste minimiert haben, werfen wir zum Abschluss einen Blick in das Herzstück des Fahrzeugs: den Motor. Denn das ultimative Sparpotenzial ergibt sich aus der Kombination von minimaler externer Reibung und maximaler interner Effizienz. Eine optimierte Verbrennung sorgt dafür, dass jeder Tropfen Kraftstoff bestmöglich in Vortrieb umgewandelt wird. Kombiniert man dies mit den zuvor besprochenen Maßnahmen, sind signifikante Einsparungen möglich. ADAC-Berechnungen zeigen, dass realistische Einsparungen von 80€ monatlich bei einer typischen Jahresfahrleistung von 15.000 km erreichbar sind.
Die wichtigste Maßnahme zur Optimierung der internen Effizienz ist die Verwendung des richtigen Motoröls. Moderne Leichtlauföle (z.B. 0W-30) haben eine niedrigere Viskosität als ältere Öle (z.B. 15W-40). Sie durchölen den Motor besonders beim kritischen Kaltstart schneller und reduzieren die innere Reibung der beweglichen Teile. Allein der Wechsel zu einem optimierten Motoröl kann laut Experten bis zu drei Prozent Kraftstoff einsparen. Ein weiterer entscheidender Faktor ist die Sauberkeit des Kraftstoffsystems. Ablagerungen an den Injektoren stören das Sprühbild, führen zu einer unvollständigen Verbrennung und damit zur Verschwendung von Kraftstoff. Regelmäßige Anwendung eines hochwertigen Injektorreinigers hält das System sauber und effizient.
Ergänzt werden diese Maßnahmen durch einfache Wartungsarbeiten wie den regelmäßigen Wechsel des Luftfilters – denn ein Motor, der frei „atmen“ kann, arbeitet effizienter – und die Anpassung des Reifendrucks leicht über die Herstellerangabe. Jeder dieser Punkte trägt einen kleinen Teil zur Gesamteffizienz bei. In Summe ergibt sich jedoch ein beachtlicher Hebel, mit dem Sie die Betriebskosten Ihres Fahrzeugs aktiv steuern können, anstatt nur passiv die steigenden Preise an der Zapfsäule zu akzeptieren.
Beginnen Sie noch heute damit, diese Prinzipien des Reibungsmanagements anzuwenden. Führen Sie den Rolltest durch, erstellen Sie einen Schmierplan und wählen Sie hochwertige Betriebsstoffe. Jeder kleine Schritt trägt dazu bei, den stillen Kampf Ihres Autos gegen die Reibung zu beenden und Ihren Geldbeutel nachhaltig zu schonen.
Häufige Fragen zur Fahrzeugschmierung und Kraftstoffeffizienz
Warum darf man niemals Silikonspray in die Fensterschächte sprühen?
Viele universelle Silikonsprays enthalten Mineralölanteile. Diese lassen die Gummimischungen der Fensterführungen aufquellen. Das Ergebnis ist eine erhöhte Reibung und ein Klemmen der Scheibe, anstatt einer leichteren Bewegung.
Was ist der Unterschied zwischen Seilzug- und Scheren-Fensterhebern bei der Schmierung?
Beide Systeme benötigen Schmierung an unterschiedlichen Stellen. Seilzug-Systeme, die oft bei neueren Fahrzeugen des VAG-Konzerns zu finden sind, profitieren von einer Schmierung der Umlenkrollen. Ältere Scheren-Heber benötigen Fett an den Gelenkpunkten der Mechanik.
Wann muss der Einklemmschutz neu angelernt werden?
Der Einklemmschutz muss nach jeder Wartung an der Fensterhebermechanik neu kalibriert werden. Da sich der für die Bewegung notwendige Kraftaufwand ändert, muss die Steuerungselektronik die neuen Endpunkte und den normalen Widerstand „lernen“, um nicht fälschlicherweise eine Blockade zu erkennen.